Im Laborgerinne der Universität Kassel wurde geprüft, inwieweit eingebaute Borstenplatten in einem Fischpass nützlich für den Fischaufstieg sein können. Der hydraulische Vorteil von Borsten im Vergleich zu Wandelementen im Fischpass liegt darin, dass die großen Strömungswirbel, die für die Turbulenzen im Fischpass verantwortlich sind und die den Fischen den Aufstieg erschweren, an den Borsten in viele kleine Wirbel zerlegt werden. Dadurch ist die Energiedichte im Fischpass weitaus geringer, und die Passage des Passes für Fische sollte dadurch erleichtert werden. Um die artspezifische Durchwanderbarkeit des Borstenpasses zu bewerten und ggf. durch sich bewegende Borsten ausgelöste Fluchtreflexe zu erfassen wurde bei vielen Fischarten das Verhalten innerhalb der Borstenfelder analysiert. Zudem wurde geprüft, ob diese Bauweise gleichzeitig auch ein Abstiegsweg für Kanuten über die Borstenbündel sein kann bzw. inwieweit dies den Aufstieg für Fische beeinträchtigt. Durch die Ergebnisse dieser Studie wurde eine grundsätzlich neue Bauweise von Fischaufstiegen möglich.
